Remscheider SV - Ruhrbaskets Witten 77:76 (37:29)
Die 1. Herren ist ihrer Favoritenrolle nicht gerecht geworden und über den Bezirksligisten aus Remscheid in der 1. Runde des WBV-Pokals gestolpert. Vor allem die erste Halbzeit, eine schwache Defensive und viel Pech im Abschluss sorgten für die vermeidbare Niederlage.
Zunächst sah es gut aus für die Wittener, die mit 10:7 in Führung gingen (3. Minute). Doch auch hier zeigte sich bereits, dass man oft den entscheidenden Schritt zu langsam war. Remscheid nutzte dies und zog noch vor der Viertelpause auf 14:19 davon (17:19 nach dem ersten Viertel).
Gegen sehr tief stehende, im Schnitt deutlich ältere Gastgeber fand man offensiv keine Lösungen. Die vielen freien Würfe verfehlten fast alle ihr Ziel. So stand es nach 19 Minuten bereits 22:37 - ganze 15 Punkte Rückstand gegen den Außenseiter. Immerhin: Nun klappte endlich die Zonenpresse und man holte noch vor der Halbzeitpause bis auf 29:37 auf (12:18 im zweiten Viertel).
Für die zweite Halbzeit hatte man sich die Wende vorgenommen. Und es gelang: Durch schnelles Spiel und gute Offensivaktionen lag man in der 29. Minute mit 53:49 vorne. Viertelübergreifend seit dem 15-Punkte-Rückstand also ein 31:12-Comeback.
"Wir hatten da das Gefühl, das Spiel nun zu kontrollieren und haben leider wieder zu vieles auf die leichte Schulter genommen. Remscheid hat sich das Spiel zurückgeholt." musste Trainer Dominik Lux allerdings feststellen.
Die Gastgeber drehten das Spiel noch vor dem Viertelende an der Freiwurflinie: 52:55 zur Viertelpause.
Wieder waren es die Ruhrbaskets, die zu Beginn des vierten Viertels am Drücker waren und mit 65:59 immerhin eine Sechs-Punkte-Führung herausspielten (34. Minute). Doch wieder waren es im Anschluss Unkonzentriertheiten in der Defensive, im Umschaltspiel und Pech im Abschluss - wieder drehte Remscheid die Partie zu ihren Gunsten (67:71 in der 39. Minute).
Am Ende musste man die Uhr anhalten und die Gegner an die Freiwurflinie schicken, was fast gelang: Dennis Rath schaffte per Dreier das 73:74 bei noch zwanzig Sekunden Spielzeit. Im Anschluss aber blieb der Foulpfiff trotz mehrmaliger Kontakte aus. Remscheid nutzte die Verwunderung der jungen Wittener und netzte nochmal ein. Trotz des weiteren Dreiers von Dennis Rath eine Sekunde vor dem Ende war das Spiel damit gelaufen.
"Hätten wir diesen einen Pfiff bekommen, hätten wir es vielleicht noch gedreht. Warum hier kein Foulpfiff kam, ist mir unerklärlich." so Lux, der mit der Schiedsrichterleistung ganz und gar nicht zufrieden war. Viel zu viel wurde laufen gelassen. Das körperlich harte Spiel der Remscheider wurde kaum geahndet. Zudem gab es reihenweise Schrittfehler und Drei-Sekunden-Verstöße, die laufen gelassen wurden.
"All das hat meine Jungs herunter gezogen. Wir spielen an einem Dienstag Abend in einer winzigen Halle gegen einen deutlich älteren Gegner, treffen unsere Würfe auf schwer zu spielende Körbe nicht und bekommen dann auch unsere Pfiffe nicht. Das hatte alles leider eine negative Dynamik." Dennoch wollte der Coach auch nicht die Schuld von seinem Team nehmen: "Wir haben gegen einen solchen Gegner 77 Punkte kassiert. Das ist viel zu viel. Unsere Defense war schwach und offensiv haben wir gerade in Überzahlsituationen schlampige Entscheidungen getroffen."
Nun stehen noch zwei Testspiele an, bevor die Saison mit dem Derby startet. Etwas positives hat die Niederlage: Es war nur der Pokal. Und vielleicht ein wichtiger Weckruf.
Punkteverteilung:
Simon, Pablo (16); Rein, Albert; Rath, Dennis (18); Warkentin, Eduard (3); Richter, Malte (4); Lux, Dominik; Piecha, Michael (26); Olkay, Cem (2); Barcik, Niclas (5); Braun, Tim (2)
Eingetragen von:
Dominik Lux